Mit einem knappen Stockmaß von 1,62 m fehlen mir die entscheidenden 20 cm zum Gardemaß. (Und 20 cm können Welten sein. Männer verstehen mich)

Ich habe sportliche Schultern, eine schmale Taille und einen passenden Hintern. (Mein Mann und Verkäuferinnen finden ihn toll, an schlechten Tagen hasse ich ihn). Ich habe also das was man eine X-förmige Figur nennt. Eigentlich nicht sooo übel.

Aber: In den 80-er Jahren waren es die Schulterpolster, die mich verzweifeln ließen. Ein glitzernder Preisboxer strahlt mich stolz aus den Fotoalben an. Seit ein paar Jahren treibt mich der neuerliche Oversize-Wahn aus der Umkleide. Ich sehe in sehr vielen (gerade in den hochpreisigen) High End Designer Sachen wie eine Schrumpfgermanin aus.  So weit so schlecht. Oder gut?!

Denn vieles, was in den Boutiquen hängt oder bei MyTheresa, Net-a-porter oder Stylebop in den täglichen Newslettern hochpoppt, fällt schon mal von vorne herein für mich weg. Dafür gibt es aber andere Stücke, in denen ich mich sofort zu Hause und pudelwohl fühle.

Schmale Kleider stehen mir gut, weil sie meine zierliche Figur betonen. Ein V-Ausschnitt streckt, also keine Schluppenblusen, wilde Riesenmuster erschlagen mich – dafür liebe ich schimmernde Seidenblusen und anschmiegsame Kaschmirpullover.